Nach der Ernte ist vor der Ernte!

05. Oktober 2018

Und damit auch im folgenden Jahr eine hoffentlich reiche Ernte eingefahren werden kann, müssen einige Arbeiten auf dem Acker stattfinden.

Auf einigen Flächen, auf denen wir Weizen drillen wollen, hatten wir schon im letzten Jahr Weizen. Das ist auch Fruchtfolge-Sicht nicht optimal, aber durchaus vertretbar. Problematisch sind dabei zum einen spezielle Unkräuter, die durch die gleiche Frucht gefördert werde, andererseits bleiben auch immer Pflanzenreste zurück, an denen sich Weizenpilze vermehren. 

Wir haben uns dieses Jahr dazu entschlossen zu Pflügen.

Der Unterschied zum Grubbern liegt darin, dass der Pflug den Boden komplett wendet. Damit schlagen wir 2 Fliegen mit einer Klappe. Unkräuter werden ebenso wie Pflanzenreste komplett vergraben. Dadurch sparen wir auch Spritzmittel ein. 

Das Pflügen birgt jedoch auch Nachteile, es verbraucht zum Beispiel deutlich mehr Diesel als Grubbern und Spritzen. Außerdem bringt es das Bodenleben durcheinander, durch die Luft im Boden wird Humus abgebaut. Kurzfristig profitiert der neue Weizen davon, weil dieses Stickstoff freisetzt. Langfristig ist ein humusreicher Boden jedoch sehr wichtig, er speichert Wasser, bindet CO2 und ist weniger erosionsanfällig.

Was ist also besser? Diesel einsparen, mehr spritzen und einen Boden haben, der CO2 bindet? Oder mehr Diesel verbrauchen, CO2 freisetzen und weniger Spritzen? 

Wir sind der Meinung, dass es absolut Situations-, Jahres-, und Bodenabhängig ist. Wir haben durch dieses außerordentlich trockene Jahr endlich mal die Möglichkeit, unsere Ton-Äcker zu lockern und einem "reinen Tisch" zu machen. Über künftige Fruchtfolgen versuchen wir aber auch, weniger zu Pflügen und auch weniger zu Spritzen. 

Es ist und bleibt eine Gradwanderung!


Aussaat von Winterweizen...

24. Oktober 2017

...wenn man das Wetter so betrachtet, dann können wir froh sein, dass wir den Weizen "drin" haben. "Drin" im Boden, denn das war dieses Jahr wirklich nicht so einfach. Nach der Ernte hat es im September deutlich über 100  l/m² geregnet, sodass wir die Aussaat immer weiter in den Oktober verschieben mussten, weil unsere Flächen einfach nicht zu befahren waren. Letzte Woche haben wir dann die 3 schönen Tage genutzt, auch wenn die Bedingungen noch nicht optimal waren. An manchen Stellen wurde das Saatgut eher "reingeschmiert" als sauber abgelegt, aber gut, dass wir es doch gemacht haben. Nach den Regenfällen der letzten Tage wäre es wieder lange nicht möglich gewesen, zu drillen. Jetzt hoffen wir, dass die Körner gut anwachsen und die Pflanzen stark genug in den Winterschlaf gehen können.

Saatgut in der Drillmaschine. Die rote Färbung entsteht durch die so genannten "Beizung", welche die junge Weizenpflanze vor Krankheiten schützt.

Am Boden abgelegtes Saatgut. Die Körner werden anschließend mittels eines Striegels mit Erde bedeckt. 



Trockenheit!!!

Juni 2017

Auch wenn es uns so vor kommt, als ob es ständig geregnet hätte, leidet unser Weizen doch sehr unter der Trockenheit. Dort, wo der Boden besonders schlecht (=sandig) ist, rechnen wir mit deutlichen Ertragseinbußen. Die Pflanzen haben anfangs die Blätter gerollt, später sogar die unteren Blätter abgeworfen. Unsere Düngeplanung haben wir den Ertragserwartungen angepasst und deutlich reduziert. Die Pflanzen können den Stickstoff nicht mehr verwerten, bzw. löst er sich unter den trockenen Bedingungen gar nicht erst auf und gelangt somit nicht zu den Wurzeln. 


Der Raps braucht Nährstoffe...

März 2017

Sobald das Frühjahr beginnt und die Vegetation in Fahrt kommt sieht man die Landwirte mit kleinen Anbaugeräten hinterm Trecker über die Felder fahren. Jetzt beginnt die Zeit, in der auf dem Acker wieder einiges zutun ist. Beim letzten Frost hat als erste Kultur der Raps seine erste Düngergabe bekommen. Dieses geschieht nicht nach Gutdünken, sondern bedarf einer genauen Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten, denn Dünger kostet Geld und wir wollen natürlich auch den Boden und das Grundwasser schonen.

So lange der Boden feucht ist, ist das Befahren bei Frost (mit oberflächlichem Auftauen tagsüber) die optimale Witterung, da hier der Boden nicht verdichtet wird. Zur Bemessung der Düngermenge beachten wir den Zustand des Rapses, die Vorfrucht, die Ertragserwartung und den so genannten N-min Wert, der Auskunft darüber gibt, wie viel verfügbarer Stickstoff sich bereits im Boden befindet. Auch beim Dünger selbst gibt es große Unterschiede. Raps benötigt für die Fettsäuresynthese viel Schwefel, weshalb wir einen Stickstoffdünger mit Schwefel ausgebracht haben. Stickstoffdünger gibt es in verschiedenen Formen, die unterschiedliche schnell wirken und von Auswaschung betroffen sind. So ist z.B. Nitrat am besten für die Pflanzen verfügbar, kann aber auch schnell ausgewaschen werden. Ammonium hingegen muss im Boden erst zu Nitrat umgewandelt werden und unterliegt somit weniger der Auswaschung, wirkt allerdings auch etwas zeit verzögert. Wir haben in diesem Fall einen Ammoniumdünger gestreut. Der Schleuderstreuer schafft es beeindruckend genau eine bestimmte Düngermenge je Quadratmeter aufzubringen. Wenn das Wetter jetzt stimmt, dann kompensiert der Raps die Blatterfrierungen schnell und liefert hoffentlich wieder einen guten Ertrag!


Rapsernte...

29. Juli 2016

Der Raps ist ab! Das Wetter war die letzten Tage sehr wechselhaft, trotzdem haben wir einen Tag ohne Regenschauer erwischt, an dem wir unseren Raps trocken ernten konnten. Ist der Raps einmal reif, trocknet er sehr schnell, denn das Korn enthält mehr als 40 % Fett und nimmt daher im Gegensatz zum Weizenkorn kaum Wasser mehr auf.

Raps ist erst wirklich reif, wenn im unteren Bereich der Pflanze keine unreifen "Gummischoten" mehr zu finden sind. Dieser Raps war durchgereift. Die grünen Stängel sprechen für eine gesunde Abreife. 

Schwarzes Gold! Mit dem Ertrag sind wir durchaus zufrieden. Immerhin haben wir über 1700 l Rapsöl vom Hektar geholt!



Jetzt geht's los, die Ernte beginnt...

06. Juli 2016

Heute fiel der "Startschuss" für die Getreideernte 2016 auf unserem Hof. Nachdem die Nacht sehr stürmisch war, hatten wir Angst, dass die Gerste etliche Ähren verlieren wird. Zum Glück hielt sich der Schaden in Grenzen. Die Kornprobe aus dem Drescher bestätigt unser Gefühl. Der Wind hat das Korn gut getrocknet, sodass es ohne Abzüge an den Landhändler verkauft werden kann. 


Die Gerstenernte steht kurz bevor...

04. Juli 2016

...damit wir sie vermarkten können, darf das Korn nicht zu feucht sein. 13,5-14% Kornfeuchte sind optimal. Ist das Getreide zu nass, werden Trocknungsgebühren berechnet, ist das Korn trockener, gibt es jedoch keine Preiszuschläge. Das Korn ist dann nur leichter und bringt weniger Gewicht und damit weniger Geld. 

Für den Landwirt ist es somit sehr wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu finden, was jedoch nicht immer ganz leicht ist...

...einige Gerstensorten neigen zum "Ährenknicken". Das passiert, wenn die Ähre gut gefüllt und schwer ist. Das Korn ist reif und recht trocken, das Stroh jedoch noch etwas grün. Sollen wir nun warten, bis das Stroh reif ist? Dadurch sparen wir Diesel bei der Ernte...

...aber jeder Tag des Wartens kann dazu führen, dass Ähren abbrechen und nicht im Drescher landen. Wenn das Wetter mitspielt, werden wir mit der Ernte beginnen. Lieber etwas Trocknungsgebühren zahlen, als abgebrochene Ähren auf dem Boden.

Mit diesem Gerät wird die Kornfeuchte gemessen. Dazu werden ein paar Ähren gesammelt und die Körner in einer kleinen Mühle zermahlen.